Mythen rundum Vegetarier
Am 1. Oktober ist Weltvegetariertag. Bereits neun Prozent aller Österreicher essen vegetarisch. Der fleischlose Lebensstil sorgt weltweit für Diskussionen, viele behaupten, dass Vegetarier an zahlreichen Mangelerscheinungen leiden und eher an bestimmten Krankheiten erkranken als Menschen, die regelmäßig Fleisch essen. Hier die drei häufigsten Mythen rundum Vegetarier:
1. Vegetarier essen zu wenig Eiweiß
Fisch und Fleisch sind besonders reich an Eiweiß. Laut einem weit verbreiteten Gerücht wird Eiweiß aus tierischen Quellen besser vom Körper verwertet als Eiweiß aus pflanzlichen Produkten. Fakt ist allerdings, dass auch Vegetarier im Regelfall mehr Proteine als notwendig essen. Vor allem Nüsse, Getreideprodukte und Tofu sind sehr reich an Eiweiß, ebenso wie viele Gemüsearten. Dieses Gerücht bleibt also ein Gerücht.
2. Vegetarier nehmen zu wenig Vitamin B12 zu sich
Vitamin B12 ist vor allem für die Zellteilung, die Blutbildung und für ein gut funktionierendes Nervensystem von großer Bedeutung. Menschen sind nicht in der Lage Vitamin B12 selbstständig herzustellen, sodass das Vitamin unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden muss. Vitamin B12 wird von Bakterien produziert, die im Magen-Darm-Trakt von Tieren vorkommen. Bei Wiederkäuern gelangt das Vitamin während des Verdauungsvorgangs in die Milch oder ins Fleisch. Da tierische Produkte die wichtigste Quelle für Vitamin B12 sind, liegt ein Mangel an Vitamin B12 bei Vegetariern nahe. Nahrungsergänzungsmittel können helfen einem Mangel an Vitamin B12 entgegenzuwirken.
3. Vegetarier sind häufiger von einem Eisenmangel betroffen
Um es vorab zu sagen: Eisenmangel ist eine der am weitesten verbreiteten Mangelerscheinungen in Österreich und Vegetarier sind nicht häufiger davon betroffen als Menschen die Fleisch essen.
Eisen ist für den Körper absolut lebensnotwendig. Als Teil der roten Blutkörperchen versorgt es das Blut und somit den gesamten Körper mit Sauerstoff und ist zudem Bestandteil von vielen Enzymen sowie vom Muskeleiweiß. Aus diesem Grund spielt es auch bei allen Muskelaktivitäten eine große Rolle. Der tägliche Bedarf an Eisen ist bei Frauen aufgrund der Menstruation höher als bei Männern. Während die empfohlene Tagesdosis bei Frauen ca. 15 Milligramm beträgt, liegt sie bei Männern mit zehn Milligramm um ca. ein Drittel darunter. Bei schwangeren Frauen kann sich der tägliche Eisenbedarf leicht auf das Doppelte erhöhen.
Zwar sind rotes Fleisch, Blutwurst oder Schweineleber besonders reich an Eiweiß, dennoch gibt es auch viele pflanzliche Produkte, die den täglichen Eisenbedarf des Körpers decken. Zu den wichtigsten pflanzlichen Eiweißlieferanten zählen Nüsse, Hülsenfrüchte, Quinoa, Getreideprodukte, Kürbiskerne, Sojabohnen, weiße Bohnen, Leinsamen und viele mehr.
Fazit: Eine ausgewogene Ernährung ist auch ohne Fleisch möglich. Zwar können bestimme Mängel wie ein Mangel an Vitamin B12 vorkommen, ein Bluttest beim Arzt, eine angepasste Ernährungsform und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel können jedoch helfen diesen Mangelerscheinungen gezielt entgegenzuwirken.