„SuperMeat“ – echtes Fleisch ohne Tierleid?

Echter Fleischgeschmack, aber keinerlei Tierleid – klingt unglaublich? Ist es auch! Jedoch könnte SuperMeat schon sehr bald Realität werden.

Ein Start-up Unternehmen namens „SuperMeat“ wirbt genau damit für sogenanntes kultiviertes Fleisch. „100% meat, 0% animal suffering“ verspricht der Slogan des in Israel ansässigen Start-ups, das bereits in weniger als fünf Jahren kultiviertes Hühnerfleisch auf den Markt und in unsere Supermarktregale bringen will. Aber was ist überhaupt kultiviertes Fleisch und hat es das Zeug dazu, die Fleischindustrie zu revolutionieren?

Kultiviertes Fleisch, welches auch in-Vitro-Fleisch genannt wird, unterscheidet sich in Geschmack und Konsistenz nicht von dem uns bekannten Fleisch, das von einem geschlachteten Tier stammt. Einziger und doch gravierender Unterschied ist die Herstellung, da bei der Produktion von kultiviertem Fleisch kein Tier versehrt wird. Es muss lediglich etwas Gewebe z.B. von der Haut eines Huhnes entnommen werden, um Hühnerfleisch in großen Mengen zu produzieren. Vereinfacht erklärt teilen und vervielfältigen sich die entnommenen Zellen anschließend in einem speziellen nährstoffreichen Milieu und wachsen letztendlich zu echtem Fleisch heran.

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Doch „SuperMeat“ kann noch mehr als Tiere retten, denn auch die Bekämpfung von Welthunger und die Eindämmung der globalen Erderwärmung stehen auf der Agenda des jungen Unternehmens. Im Gegensatz zu herkömmlichem Fleisch soll die Herstellung von kultiviertem Fleisch nicht nur etwa 90% weniger Treibhausgase produzieren und Wasser verbrauchen, sondern sogar bis zu 99% weniger Landfläche beanspruchen.

Wenn jetzt nicht bereits der letzte Fleischliebhaber überzeugt ist, dann vielleicht mit dem Ausblick darauf, dass „SuperMeat“ günstiger und gesünder als gewöhnliches Fleisch sein soll. Preiswerter zum einen, weil die Herstellung um ein Vielfaches ressourcenschonender ist, als die Aufzucht und Haltung von Tieren. Und auf der anderen Seite gesünder, da keine Medikamentenrückstände im Fleisch zurückbleiben, die durch das Zufüttern von beispielsweise Antibiotika in konventioneller Tierhaltung oft vorhanden sind. Unverändert bleibt jedoch die Tatsache, dass tierische Produkte häufig viel Cholesterin und Transfettsäuren enthalten, was auch bei kultiviertem Fleisch der Fall ist.

„SuperMeat“ hat also auch das Potential VegetarierInnen und VeganerInnen, die aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichten, zu überzeugen, da Fleischersatzprodukte meist kostspielig sind und geschmacklich nicht immer an echten Fleischgeschmack heranreichen.

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Auf die Idee kamen die Entwickler von „SuperMeat“ bereits, nachdem 2013 in London der erste Burger aus kultiviertem Fleisch zubereitet und gegessen wurde. Das Unternehmen ist das erste, welches an in-Vitro-Fleisch forscht, das in großen Mengen produziert und überall zugänglich werden soll. Ihr Fokus liegt zunächst auf den drei Produkten Hühnerbrust, Hühnerleber und faschiertem Fleisch. Momentan läuft eine Kampagne auf der Plattform indiegogo.com, bei der man das Start-Up finanziell unterstützen kann. Es sind bereits über 100.000 US-Dollar durch Spenden zusammengekommen und „SuperMeat“ berichtet auch auf einer eigenen Homepage sowie verschiedenen Plattformen über das Projekt. 2018 soll bereits der erste eigene Prototyp des kultivierten Fleisches fertig sein.

Alles in allem klingt die Idee von „SuperMeat“ nach einem vielversprechenden Lebensmittel, das in der Zukunft großes Potenzial hat um Tiere zu retten, die Umwelt zu schonen und die Gesundheit vieler Menschen zu fördern. Und warum sollte es auf dem heutigen Stand der Wissenschaft so abwegig sein, Fleisch zu essen, das nicht von einem geschlachteten Tier stammt, wenn es bereits möglich ist, mit Raketen ins All zu fliegen oder Herztransplantationen durchzuführen?

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-Marleen

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