Überfischung stoppen – kleine Schritte zu einer besseren Umwelt

Überfischung – die übermäßige Reduktion des Fischbestandes in einem Gewässer durch Fischfang – ist ein großes Problem der heutigen Zeit. Zusammengefasst ist von Überfischung dann die Rede, wenn in einem bestimmten Gewässer mehr Fische gefangen werden, als durch Zuwanderung und natürliche Vermehrung nachkommen.

Angaben der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) zu Folge gelten rund 85 Prozent der Fischbestände weltweit als überfischt oder befinden sich unmittelbar davor überfischt zu sein. Unter den überfischten Fischarten finden sich u.a. Thunfischarten, Alaska-Seelachs, Rotbarsch, Kabeljauarten und Scholle. Ändert sich nichts an der derzeitigen Situation, könnte der weltweite Fischbestand bis zur Mitte des Jahrhunderts zusammenbrechen.

Der globale Hunger nach Fisch ist heute so groß wie nie zuvor: Lag der weltweite Fischkonsum im Jahr 1950 noch bei etwa zehn Millionen Tonnen, werden heute mehr als 130 Millionen Tonnen Fisch benötigt, um den weltweiten Bedarf zu decken. Während einige Länder im Bezug auf jährliche Fischfangquoten den internationalen Regelungen nachkommen, liegen die meisten Länder weit über den vorgegebenen Quoten.

Überfischung: Beifang und Fischzucht

Neben dem gestiegenen kommerziellen Bedarf stellen Beifang und Fischzucht zwei weitere Probleme dar, die mit Überfischung einhergehen: Rund 40 Prozent des Fischfangs sterben als Beifang in den Netzen – Seevögel, Meeresschildkröten, Haie, Delfine und sogar Wale verirren sich in die kilometerlangen Netze und verenden. Laut Schätzungen des WWF ertrinken jedes Jahr etwa 300.000 Vögel beim Tauchen nach Ködern; dass die Fischzucht auf Futter aus Fischöl und Fischmehr zurückgreift, trägt ebenfalls zur Überfischung bei.

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Folgen der Überfischung

Die Folgen der Überfischung liegen auf der Hand: Überfischung ist ein große Bedrohung für das gesamte Ökosystem und vor allem für das Ökosystem des Meeres und gefährdet zudem die Ernährungssicherheit zahlreicher west- und nordafrikanischer Länder wie z.B. Sierra Leone, Ghana und Gambia – denn vor allem für die Bevölkerung dieser Länder ist Fisch eine der wichtigsten Nahrungs- bzw Eiweißquellen überhaupt. Kommerzielle Überfischung entzieht lokalen Fischern ihre Arbeit und folglich die Lebensgrundlage.

Wie die natürliche komplex organisierte Nahrungskette durch Überfischung aus den Fugen gerät geht u.a. zahlreichen internationalen Reports wie dem World Ocean Review hervor – so werden beispielsweise die Bestände von Beutefischen von überfischten und in der Nahrungskette weiter oben stehenden Raubfischen nach und nach größer. Da diese Fische aber eine andere Nahrungsgrundlage haben als die überfischten Raubfische, die sich teils mit der Nahrungsgrundlage jüngerer oder kleinerer Fische überschneidet, verstärkt sich dadurch der Druck auf mehr als eine oder zwei Fischarten. Zudem bleibt auch die Evolution einzelner Fischarten durch die Überfischung nicht unbeeinflusst.

Umweltfreundlich

Mit nachhaltigem Fischfang gegen Überfischung

Die Lösung des weltweiten Problems ist klar – Überfischung muss durch nachhaltigen Fischfang ersetzt werden, und das heute, nicht morgen. Jeder einzelne kann dazu beitragen das Problem der Überfischung nach und nach durch nachhaltiges Handeln zu lösen. Vor allem sollten wir darauf achten welchen Fisch wir kaufen und essen und unsere Einstellung zu Fisch, aber auch zu Fleisch und damit zu Tieren allgemein ändern – beides sollte nicht als alltägliches Essen oder Fast-Food gesehen werden.

Nachhaltigen Fischfang erkennt man beim Einkaufen an der Verpackung. Siegel wie das Marine Stewardship Council (MSC), ASC, Bioland, Naturland und followfish stehen für nachhaltige Fischerei und gelten als glaubwürdig.

Zudem kann die folgende Grafik (WWF) beim nächsten Fischkauf eine gute Hilfestellung sein.

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Mit welchen Nährstoffen uns Fisch versorgt und was man vermehrt essen sollte, wenn man ganz auf Fisch verzichtet, das steht im nächsten Eintrag auf mirtutsgut.at.

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-Julia

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